Gauwanderung der NaturFreunde Württemberg
Zeltlager der NaturFreundejugend
Landesjugendtag in Schwäbisch Hall
NaturFreunde bei einer Demo gegen Nachrüstung in Hamburg
Tübinger NaturFreunde bei einer Wanderung im August
Anti-Atom-Demonstration der NaturFreundejugend Hessen
Das Haus auf dem Kniebis im badischen Schwarzwald wurde am 16. August 1926 bei schönstem Wetter eingeweiht. Der Bau des Hauses wurde in Auftrag gegeben, bis auf handwerkliche Arbeiten beim Innenausbau. Die Einrichtung des „Heilbronner Zimmers“ stellte der Bezirk Heilbronn. Die Mittel zur Anschaffung dieser Einrichtung verdankte man dem Gründer der Ortsgruppe Heilbronn, Hermann Siegler, der mit einem Leiterwagen, bepackt mit Vorführgerät, Dias und Leinwand, durch das Unterland zog und Lichtbildervorträge hielt. Mit dem Erlös dieser Veranstaltungen wurde die Einrichtung des Heilbronner Zimmers finanziert.
Das Haus hatte einen guten Ruf durch die vorzügliche Betreuung der Gäste durch die Heimeltern Friderike und Karl Renz.
1933 wurde das Ehepaar von einer Stunde zur andern durch braune Horden aus dem Hause gejagt. Karl Renz musste eine bittere Zeit durchstehen, bis er wieder in den Produktionsprozess eingereiht wurde.
Ende 1947 setzte allmählich der Wanderverkehr auch im Schwarzwald wieder ein. Den Einzelgängern folgten bald Gruppen und Schulen. Die Einrichtung des Hauses war äußerst primitiv. Strohlager auf blankem Fussboden erwartete die Quartiersuchenden. Im Laufe der Zeit sorgte der Hausreferent Alfred Schimpf für eine verbesserte Einrichtung.
Als am 10. Juni 1951 zum 25-jährigen Bestehen des Hauses ein Bergfest veranstaltet wurde und ein Sonderzug von Stuttgart nach Freudenstadt hunderte von Teilnehmern brachte, besaß man im Haus schon wieder Feldbetten mit Strohsäcken und Matratzen.
Zum 40-jährigen Bestehen des Hauses, am 18. November 1965, gab im Kreise der Landeshauskommission Emil Birkert einen aufschlussreichen Bericht über den Werdegang des Hauses, der von viel Sorgen gepflastert war. Nach der Vorgeschichte des Hauses bis 1933 wies er daraufhin, dass die ersten Neuerungen im Haus mit dem Einzug der Familie Naser als Heimeltern begann. W. Naser zog im 2. Stock, in den Schlafräumen, Bretterwände ein, um kleinere Zimmer zu gewinnen. Das war in dieser anspruchslosen Zeit eine allerseits Anklang findende Verbesserung.
Die Selbstversorgerküche, die sich im Erdgeschoss befand, wurde in das Hinterhaus verlegt, das für diesen Zweck durch einen Arbeitsdienst unter der Leitung von Fritz Strauss errichtet wurde. An Stelle der Selbstkocherküche wurden zeitgemäße Waschräume eingerichtet. Dann wurde vor dem Haus eine Terrasse erstellt. Weitere 4.000 qm Gelände, die durch verbrieftes Vorkaufsrecht gesichert waren, wurden mit 28.000 DM gekauft. Der Auflage zum Bau einer Kläranlage wurde durch den Arbeitsdienst mit einem Kostenaufwand von 7.000 DM nachgekommen.
Der Anbau und die Installation der Heizung erforderten den Betrag von 158.790 DM. Die weiteren geplanten Bauabschnitte bestanden in der Aufstockung des Anbaus bis zum Dachstock. Nachdem alle Zimmer mit Waschgelegenheit versehen sind, soll in den Waschräumen im Erdgeschoss ein Spielzimmer für Kinder eingerichtet werden. Das Matratzenlager komme in Wegfall. Die Baukosten waren auf 180.000 DM nach den damaligen Baupreisen veranschlagt.
Bis 1968 waren diese geplanten Bauabschnitte durchgeführt. Bei strahlendem Sonnenschein fand am 7. Juli 1968 die Einweihung des erweiterten Kniebishauses statt. Über 1.000 Wanderer hatten sich dazu eingestellt. Sie füllten das Haus und das große Festzelt neben dem Haus. Die Kurkapelle von Rippoldsau und das Mandolinenorchester von Sindelfingen sowie der Singchor von Urach bestritten den musikalischen und gesanglichen Teil.
Durch den aufkommenden Trend der Fernreisen musste das Kniebishaus, wie so viele Gästehäuser auf dem Kniebis, mit vielen finanziellen Rückschlägen in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren kämpfen. Erst Anfang des neuen Jahrtausends, mit dem steigenden Umweltbewusstsein der Menschen die heimischen Erholungsgebiete zu nutzen, kehrten wieder mehr Gäste ins NaturFreundehaus Kniebis ein. Heute zählen wir etwa knapp 6.000 Übernachtungen pro Jahr, die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche.
Ab 2002 wurden nach und nach alle Gästezimmer renoviert und das Mobiliar von einem Schreiner aus Baiersbronn gefertigt. Die Anschaffung einer Photovoltaik- und einer Solaranlage rechnete sich bereits nach wenigen Jahren. Neben vielen kleinen Verschönerungen des fast 100 Jahre alten Hauses, wurden auch einige große Investitionen getätigt. Ein Wasserschaden führte anfangs zu einer Renovierung, die dann doch genutzt wurde, um einen komplett neuen Seminarraum und einen Schuhkeller mit praktischer Skischuhheizung hervorzubringen. Mit der Dämmung und Holzverkleidung der West- und Südfront wurden auch viele Fenster gegen 3-fach verglaste Isolierfenster ausgetauscht. Der Spielplatz war lange überfällig. Mit knapp 60.000 EUR wurde 2017 der Außenbereich neu gestaltet und ein nachhaltiger, fast ausschließlich aus Naturmaterialien gebauter, Spielplatz errichtet. Neben der Erneuerung der Wasserinstallation wird gerade auch die Heizungsanlage auf Pellets umgestellt.
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